Im Buch „Raven wegen Deutschland“ von Kulla und mir, schrieb ich in einem Kapitel über den Wahlkampf der CDU ende der 90er in Hessen.
Das Ganze liest sich so:
Wer im Bereich Politik ein klein wenig bewandert ist, dürfte noch wissen, dass der CDU-Politiker Roland Koch eine Weile Ministerpräsident von Hessen gewesen ist. Als in den Neunzigern eine Debatte um die Einführung der »doppelten Staatsbürgerschaft« gestartet wurde, hatte dieser nichts Besseres zu tun, als den rassistischen Mob des Landes zu mobilisieren und eine Unterschriftenaktion gegen den »Doppelpass« zu starten. Er ließ in den Fußgängerzonen Stände aufbauen, wo der normale Wutbürger seinem Hass gegen alles vermeintlich Fremde durch Niederschrift seines Namens Ausdruck verleihen konnte. Ein guter Freund und ich beobachteten das Treiben an einem der Stände auf dem Luisenplatz in Darmstadt und wurden so Zeuge, wie sich Bänker und Obdachlose, vereint in ihrer rassistischen Gesinnung gegenseitig auf die Schulter klopften. Es gab kein arm und reich mehr, sondern nur noch deutsch und nicht-deutsch. Die Gewaltphantasien bei diesem Anblick reichten bei mir bis hin zu dem Plan, den dort kostenlos angebotenen Glühwein mit reinem LSD zu präparieren, auf dass alle, die davon trinken, das Gefühl bekommen sollten durchzudrehen. Wir wollten sie leiden sehen. Egal wie! Nur extrem, brutal und gemein musste es sein. Sogar einer Wiederholung der von Darmstädter Nazitätern im Opferwahn »Brandnacht« getauften Bombardierung von 1944 hätten wir ohne Wenn und Aber zugestimmt. Sie hatten es nicht anders verdient. Aber was will man auch von einer Stadt erwarten, die nach einem Organ benannt ist, das Verdautes und Unverdautes aus dem Körper transportieren soll.
Jetzt fand ich auf Youtube ein Video zu genau diesem Thema:
Damals wie heute: Dreckspack!